Später Ruhm durch Beständigkeit

Früher galt Platin als lästiges Nebenprodukt bei der Goldgewinnung und die Verarbeitung war durch seine hohe Schmelztemperatur lange Zeit gar nicht möglich. Erst spät wurde die Relevanz des Edelmetalls entdeckt, so dass Platin seit wenigen Jahrzehnten industriell verwendet wird– und sogar Menschenleben verlängert.

Platin ist eines der am seltensten vorkommenden Metalle, ist deutlich härter und mechanisch stabiler als Gold, dabei aber dehnbar und gut zu verarbeiten. Das grau-weiße Platin verfügt über katalysatorische Eigenschaften und ist für den menschlichen Körper das am besten verträglichste Edelmetall.

Erstgewinnung in t (2016)

Die Grafik stellt die wichtigsten Förderländer dar.
Quelle: Gold Fields Mineral Services, Thomson Reuters

Anwendungen in t (2016)

Die Grafik stellt die wichtigsten Industrien dar.
Quelle: Gold Fields Mineral Services, Thomson Reuters

Das Edelmetall wird auf den großen Kontinenten abgebaut, wobei Südafrika den Hauptanteil fördert. Trotz des aufwendigen Rückgewinnungsprozesses deckt das Platin-Recycling einen erheblichen Teil des industriellen Bedarfs.

Platin kommt vor allem in Katalysatoren zur Anwendung, um das effiziente Reinigen der Autoabgase zu ermöglichen und den Prozess zu beschleunigen. Mehr als die Hälfte des deutschen Platinverbrauchs geht in diesen Bereich. Mit hochwertigen Schmuckwaren deckt Platin neben Gold und Silber einen vergleichsweise geringen Anteil in Deutschland ab. Fest in den Herzmuskel verankert, leisten Stimulationselektroden aus Platin wertvolle Helferdienste für Herzschrittmacher und implantierbare Defibrillatoren. Diese geben die Impulse des Herzschrittmachers an den Herzmuskel ab.