Konfliktfreies Edelmetall: Transparenz und Sicherheit

Die Selbstverpflichtung für die ethische Beschaffung, Verarbeitung und den Handel von Edelmetallen ist fester Bestandteil der Geschäftspolitik jedes Mitgliedsunternehmen. Zertifizierungen nach internationalen Standards sowie Mitgliedschaften in weltweit führenden Vereinigungen unterstreichen diese Haltung auch nach außen.

London Bullion Market Association (LBMA)

Die LBMA ist eine internationale Vereinigung, die den Londoner Markt für Gold- und Silberbarren überwacht und weltweit akzeptierte Standards für den Handel setzt. Sie ist eine der bedeutendsten Institutionen der edelmetallverarbeitenden Industrie weltweit und verleiht den Good Delivery Status.

Die Regeln der LBMA sind im Responsible Gold Guidance beschrieben, nach denen die Mitglieder – überwiegend Raffinierien – von einer unabhängigen Zertifizierungsstelle jährlich überwacht werden. Obligatorisch für die Akkreditierung ist der Nachweis der Konfliktfreiheit des gehandelten Edelmetalls.

Mit der Vergabe des Good Delivery Status wird die finanzielle Stabilität, Qualität der Analysefähigkeit sowie die Güte der produzierten Barren garantiert. Die damit verbundene Aufnahme in die Good Delivery List ermöglicht den zertifizierten Unternehmen, Gold- und Silberbarren weltweit uneingeschränkt zu handeln und ohne Abschläge zu veräußern.

Responsible Jewellery Council (RJC)

Der RJC ist eine internationale Non-Profit-Organisation zur Standardsetzung und Zertifizierung für die verantwortungsvolle Edelmetallbeschaffung. Ihr gehören derzeit weltweit über 1.700 Unternehmen der Schmuck- und Uhrenbranche an, die die gesamte Wertschöpfungskette abdecken sowie die Rückverfolgbarkeit des gelieferten Materials sicherstellen und nachweisen.

Akkreditierte Mitglieder des RJC verpflichten sich zur Einhaltung des RJC Code of Practices (CoP), einem internationalen Standard für Gold, Palladium, Platin, Rhodium und Silber. Diese Verpflichtungserklärung beinhaltet, dass die Unternehmen strenge Richtlinien für ethische, soziale und umweltgerechte Praktiken entlang der Wertschöpfungskette einführen sowie den Schutz der Menschenrechte garantieren. Die Audits erfolgen über unabhängige Dritte.

Der Hauptzweck einer RJC-Zertifizierung besteht darin sicherzustellen, dass Unternehmen keine Rohstoffe aus Konfliktregionen beschaffen. Bei der Standardsetzung arbeitet der RJC mit Multistakeholder-Initiativen zusammen.

Conflict-Free-Sourcing-Initiative (CFSI)

Die CFSI wurde von der internationalen Elektroindustrie ins Leben gerufen und zeichnet Unternehmen aus, die ausschließlich konfliktfreies Gold für ihre Produktion verwenden.

Durch das Conflict-Free Smelter Program (CFSP) werden Schmelzereien und Raffinerien identifiziert, die konfliktfreie Materialien erzeugen. Hierzu gehört, dass die Lieferkette gesichert und transparent nachvollziehbar ist. Auch der Verzicht auf Primärgold, das direkt aus den Goldminen der Welt gewonnen wird, gehört zur freiwilligen Verpflichtung. Als Alternative greifen die Firmen auf recyceltes Altgold zurück, das den Standards ebenso entspricht und garantiert als konfliktfrei bezeichnet werden kann. Die Status-Überprüfung erfolgt über ein Audit eines speziell ausgebildeten, unabhängigen Drittanbieters. Zertifizierte Unternehmen werden in der Conflict Free Smelter List veröffentlicht.

Dort erkennen Anleger und Kunden auf einen Blick, welche Firmen die internationalen Bemühungen zu konfliktfreien Edelmetallen unterstützen und können diese gezielt auswählen.

London Platinum and Palladium Market (LPPM)

Am historisch wichtigen Handelsplatz für Edelmetalle in London findet zudem der außerbörsliche Handel mit Palladium- und Platinbarren statt. Hier wird seit 1989 der Weltmarktpreis für die beiden Metalle festgestellt.

Die LPPM ist eine international relevante Handelsvereinigung mit der Aufgabe, den Handel mit Platin und Palladium zu fördern. Zum Handel an der LPPM sind nur Barren von Scheideanstalten und Produzenten zugelassen, die bestimmte Qualitätsanforderungen erfüllen. Standardbarren der LPPM haben ein hohes Gewicht und einen Feingehalt von mindestens 99,95 Prozent. Die Spezifikationen für die beiden Metalle sind dabei einheitlich.

Analog zu der Good Delivery List der LBMA führt auch die LPPM Verzeichnisse der zertifizierten Hersteller, die sich regelmäßigen strengen Überprüfungen und Kontrollen unterziehen müssen.